Muttertag 2023 – Herkunft und Bedeutung

Wann ist MuttertagAm Sonntag, den 14. Mai 2023 ist es wieder soweit und der Muttertag steht vor der Tür. Millionen Söhne und Töchter überlegen dann wieder, was sie ihrer Mutter schenken können und wie der Tag zu Ehren aller Mütter etwas Besonderes werden könnte. Jedes Jahr liegt der Muttertag auf dem zweiten Sonntag im Mai und viele Mütter freuen sich jedes Jahr aufs Neue auf Frühstück am Bett, einen Kuchen, Blumen, einen Tag mit der Familie oder einfach eine nette, kleine Aufmerksamkeit.

Die Entstehung des Muttertags

Der Ursprung des Muttertags geht zurück auf die US-amerikanische und englische Frauenbewegung und hat seine Anfänge im Jahr 1865 in der Gründung einer Mütterbewegung durch die US-Amerikanerin Ann Marie Reeves Jarvis. Mothers Friendship Day  hieß die Bewegung und an den von ihr organisierten Meetings hatten Mütter die Möglichkeit sich zu Fragen zum Thema Mutterschaft und Erziehung auszutauschen. Auch wurde der Tag als aktueller Anlass für nette Gespräche unter Frauen genutzt. Auch in Europa entstanden in den 1860-er Jahren bereits verschiedene Vereine und Bewegungen von und für Frauen, die bessere Bildungschancen für Mädchen, mehr Frauenrechte und Friedensprojekte anstrebten. Der Frauenumweltbund – gegründet 1890 – machte sich dann bei internationalen Frauenkongressen für die bessere Anerkennung von Müttern stark.

Anne Marie Jarvis ist die Begründerin des Muttertags

Anne Marie JarvisDie Tochter von Ann Marie Reeves Jarvis, Anna Marie Jarvis, gilt als die Begründerin des Muttertags in seiner heutigen Form. Am 12. Mai 1907, ein Sonntag, veranstaltete sie in Grafton, in West Virginia (USA) einen Gedenktag zu Ehren ihrer verstorbenen Mutter und nannte es „Memorial Mothers Day Meeting“. Ein Jahr später war das Drängen groß, wieder einen Gedenktag am zweiten Maisonntag zu veranstalten und allen Müttern zu gedenken. Ann Marie Jarvis verteilte an die anderen erschienenen Mütter in der Kirche 500 weiße Nelken, um die Liebe zu ihrer Mutter auszudrücken. Ihr Ziel war es auf Basis dieser Veranstaltung, einen offiziellen Tag anerkennen zu lassen, an dem Mütter geehrt werden. Mit dem Start einer Initiative erschuf sie eine Bewegung, die sich dafür stark machte, einen offiziellen Feiertag zu Ehren der Mütter anerkennen zu lassen. Sie schrieb Briefe an Frauenvereine, Politiker, Unternehmer und Geistliche und hatte sehr schnell Erfolg. Aufgrund des wachsenden Interesses und dem starken Wachstum der von Jarvis ins Leben gerufenen Bewegung, wurde schon im Jahr 1909, also zwei Jahre nach dem ersten Gedenktag zu Ehren ihrer Mutter, der Muttertag in 45 US-amerikanischen Staaten gefeiert.

Aus den USA nach Europa – der Muttertag etabliert sich weltweit

Der US-Kongress erließ am 08. Mai 1914, also vor über 100 Jahren, die Joint Resolution Designating the Second Sunday in May as Mothers’s Day und beschloss somit, dass der zweite Sonntag im Mai als Muttertag gefeiert wird – als Zeichen der Liebe und Ehrung der Mütter. 1914 war der Muttertag also zum ersten Mal ein nationaler Feiertag in den USA. Schon vorher, im Jahre 1912, begann sich die Bewegung auch international auszubreiten und blieb nicht mehr nur ein rein US-amerikanisches Phänomen. Mit der Mother’s Day International Association gelang es, den Muttertag auch über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus bekannt zu machen und so führte England den Mothering Day ein und nach und nach auch noch weitere Ländern. 1917 etablierte sich der Muttertag in der Schweiz, 1918 in Norwegen und Finnland, 1919 in Schweden, 1923 dann auch in Deutschland und 1924 in Österreich. Ann Marie Jarvis, die Begründerin des Muttertags hatte ihr Ziel erreicht, bemerkte aber recht schnell eine Kommerzialisierung dieses Tags, was ihr nicht gefiel. Sie versuchte den Feiertag wieder abschaffen zu lassen, aber ohne Erfolg. Er wird bis heute sowohl in den USA als auch in Europa begangen.

Der Muttertag in Deutschland

In Deutschland etablierte ihn der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber im Jahr 1922 und 1923, indem er Plakate mit der Aufschrift „Ehret die Mutter“ aufhing. Neben den Plakaten in den Schaufenstern, weiteren kleinen Werbeaktionen und Veranstaltungen zum Thema Muttertag wurde am 13. Mai 1923 der erste Muttertag in Deutschland gefeiert. Zu Zeiten des Nationalsozialismus wurden besonders Mütter mit vielen Kindern stark verehrt und mit der Idee der germanischen Herrenrasse, die Mütter durch „arischen Nachwuchs“ förderten, verknüpft. Erstmals wurde der Muttertag 1933 als öffentlicher Feiertag erklärt und 1934 als Gedenk- und Ehrentag deutscher Mütter begangen. Zusätzlich zu den Feierlichkeiten gab es ab 1939 noch das Ehrenkreuz der Deutschen Mutter. In der DDR wurde statt des Muttertags der Internationale Frauentag gefeiert und zwar immer am 08. März. Der erste Muttertag in der Bundesrepublik Deutschland wurde 1950 gefeiert, ein knappes Jahr nach der Verkündigung des Grundgesetzes. Der Muttertag ist kein gesetzlicher Feiertag, aber immer ein Sonntag und die Regelung besagt, dass Blumenläden an diesem Tag geöffnet sein dürfen.

Konsum und Kommerz – der Muttertag heute

Besonders die ökonomische Bedeutung des Muttertags steht in den letzten Jahren stark im Vordergrund, so ist er doch zum Beispiel in den USA was die finanziellen Aufwendungen angeht der konsumreichste Tag nach Weihnachten. 172 US-Dollar werden nach Schätzungen von Einzelhandelsvereinigungen von Kindern im Schnitt für ihre Mutter ausgegeben. In Deutschland liegt der Schnitt deutlich niedriger – 25 Euro werden für Muttertagsgeschenke ausgegeben. Zwar geht der Trend immer stärker zu Sachgeschenken, Blumen liegen jedoch noch immer hoch im Kurs. Bis zu 130 Mio. Euro Umsatz werden in der Woche vor Muttertag in Deutschland mit Schnittblumen erzielt, was sogar noch höhere Einnahmen als der Valentinstag bedeutet. Neben Blumen gehört es für viele Kinder dazu, ihren Müttern einen schönen Tag zu bereiten und durch kleine Aufmerksamkeiten oder ein schönes Programm ihrer Mutter eine Auszeit vom Alltag zu verschaffen. Wellness, Einladungen ins Kino oder ins Restaurant, ein Ausflug, ein gemeinsames Picknick und ein Theater- oder Museumsbesuch sind daher beliebte Aktivitäten, die zum Muttertag gerne verschenkt werden. Auch eine schöne Karte gehört für viele zum Muttertag dazu und Mütter freuen sich auch noch nach mehreren Wochen oder Monaten über die lieben Worte ihrer Kinder.

Jeder Tag ist Muttertag

Auch wenn dieser besondere Tag die Mutter ehren und feiern soll, sollten viele Kinder auch außerhalb dieses Tages  Zeit mit ihrer Mutter nutzen und verbringen. Gerade wenn die Kinder älter werden und ein eigenes Leben führen oder sogar eine eigene Familie haben, wird die gemeinsame Zeit immer knapper, was besonders die Mütter häufig traurig stimmt. Daher ist es schön, nicht nur zum Muttertag mit einem Anruf oder Besuch zu erfreuen, sondern auch im restlichen Jahr diese besondere Person, die einem das Leben geschenkt hat, zu ehren.

Muttertag 2023, 2024 und weiter

  • Muttertag 2023 – 14. Mai 2023
  • Muttertag 2024 – 12. Mai 2022
  • Muttertag 2025 – 11. Mai 2023

Anregungen für Gedichte und Sprüche zum Muttertag